Der kleine Fahneneid
Vorschlag für eine informelle Erklärung, die jeder, der über eine
aktive Mitarbeit im Verein nachdenkt, wenigstens im Geiste
unterzeichnen sollte.
- Ich weiss, dass die Arbeit, die ich für den Verein tue,
wahrscheinlich nicht hinreichend gewürdigt werden wird. Man wird mich
nicht nur nicht genug loben, sondern hin und wieder sogar kritisieren.
Das werde ich hinnehmen, ohne deshalb mehr als nur heimlich und im
kleinen Kreise zu nörgeln.
- Ich weiss, dass ich mit anderen zusammenarbeiten muss, die nicht in
allen Dingen der gleichen Meinung sind wie ich. Ich weiss, dass das
nicht den Weltuntergang bedeutet, und dass Projekte meistens auch dann
funktionieren, wenn man sie anders macht, als ich es tun würde.
- Ich werde den Ball flach halten und nicht zum Einstieg in Projekte
anstiften, die meine Zeit- und Arbeitsressourcen und die der anderen
Beteiligten auf vorhersehbare Weise total überfordern, wenn der
anfängliche Enthusiasmus abgeflaut ist.
- Es wird sehr lange dauern, bis Arbeit, die ich für den Verein tue,
Früchte trägt. Wir sprechen hier von Jahren, nicht Wochen. Das ist
mir bekannt, ich werde mich darüber nicht beklagen und schon gar
nicht behaupten, die Saumseligkeit anderer sei schuld.
- Wenn ich vorübergehend oder endgültig keine Lust mehr habe, mich
an der Arbeit des Vereins zu beteiligen, werde ich mich still und
höflich zurückziehen, anstatt mich unter lautem Gezeter mit der
Behauptung zu verabschieden, es sei nunmehr ganz unerträglich, wie
sehr sich diese Organisation von ihren einstmaligen Zielen
verabschiedet habe, und wenn man nur rechtzeitig auf mich gehört
hätte, ja dann!
Ergänzungen sind willkommen :-)
Kathrin Passig,
im Rahmen der Diskussion zur Gründung eines 'Bundesverbandes Sadomasochismus' (BVSM)
BDSM Hessen e.V.