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Der kleine Fahneneid

Vorschlag für eine informelle Erklärung, die jeder, der über eine aktive Mitarbeit im Verein nachdenkt, wenigstens im Geiste unterzeichnen sollte.

  1. Ich weiss, dass die Arbeit, die ich für den Verein tue, wahrscheinlich nicht hinreichend gewürdigt werden wird. Man wird mich nicht nur nicht genug loben, sondern hin und wieder sogar kritisieren. Das werde ich hinnehmen, ohne deshalb mehr als nur heimlich und im kleinen Kreise zu nörgeln.

  2. Ich weiss, dass ich mit anderen zusammenarbeiten muss, die nicht in allen Dingen der gleichen Meinung sind wie ich. Ich weiss, dass das nicht den Weltuntergang bedeutet, und dass Projekte meistens auch dann funktionieren, wenn man sie anders macht, als ich es tun würde.

  3. Ich werde den Ball flach halten und nicht zum Einstieg in Projekte anstiften, die meine Zeit- und Arbeitsressourcen und die der anderen Beteiligten auf vorhersehbare Weise total überfordern, wenn der anfängliche Enthusiasmus abgeflaut ist.

  4. Es wird sehr lange dauern, bis Arbeit, die ich für den Verein tue, Früchte trägt. Wir sprechen hier von Jahren, nicht Wochen. Das ist mir bekannt, ich werde mich darüber nicht beklagen und schon gar nicht behaupten, die Saumseligkeit anderer sei schuld.

  5. Wenn ich vorübergehend oder endgültig keine Lust mehr habe, mich an der Arbeit des Vereins zu beteiligen, werde ich mich still und höflich zurückziehen, anstatt mich unter lautem Gezeter mit der Behauptung zu verabschieden, es sei nunmehr ganz unerträglich, wie sehr sich diese Organisation von ihren einstmaligen Zielen verabschiedet habe, und wenn man nur rechtzeitig auf mich gehört hätte, ja dann!

Ergänzungen sind willkommen :-)

Kathrin Passig,
im Rahmen der Diskussion zur Gründung eines 'Bundesverbandes Sadomasochismus' (BVSM)


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BDSM Hessen e.V.